WIR SIND ESBE, BOTSCHAFTER MATS SKOGSFORS

2020-10-06

1968 beginnt der 29-jährige Mats Skogsfors als neuer CEO und Nachfolger seines Vaters Göte bei ESBE zu arbeiten an. Unter Mats 30-jähriger Unternehmensführung entwickelte und stärkte sich die Marke ESBE.

Treffen Sie Mats Skogsfors, ehemaliger CEO von ESBE 

Mats hatte das Interesse am Design von seinem Vater geerbt und studierte Ingenieurwesen in Borås. Nach seinem Abschluss wurde er Student Engineer bei Asea (heute ABB) in Västerås. Nach zwei Jahren des Lernens erhielt er eine Festanstellung in der Entwicklungsabteilung für Brennstoffzellen, musste aber zwei Jahre später entscheiden, ob er sich für eine andere Arbeit bewerben oder nach Reftele zurückkehren möchte. Mats entschied sich für Letzteres, da es seinem Vater nicht gut ging und die Familie darauf bedacht war, dass er nach Hause kam. Es war eine Entscheidung, die er nicht bereute.

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ESBE hatte schon ein erfolgreiches Produktportfolio, als Sie das Unternehmen übernahmen. Sie haben sich entschieden, mehr in Design zu investieren. Warum?

 

–    Das Produktportfolio war recht schmal und bestand fast ausschließlich aus Mischern. Mit seinen fast 30 Mitarbeitern ging es dem Unternehmen zwar gut, aber wie das alte Sprichwort sagt: Ein Unglück kommt selten allein. Mein Vater verstarb im Dezember 1968 kurz nachdem ich die Stelle als CEO übernommen hatte. Bald danach starb auch der Vorarbeiter und gleichzeitig reichte der Produktionsleiter seine Kündigung ein. Plötzlich hatten wir eine völlig neue Organisation mit neuen Möglichkeiten. Kurt Hernod, der neue Produktionsleiter, hatte im Bereich Leuchten gearbeitet, dort steht das Design im Vordergrund. Er war der Meinung, dass unsere Ventile veraltet aussahen. Wir kontaktierten den international renommierten Designer Carl-Arne Breger, und schon bald darauf entwarf er unser neues Logo (das wir heute noch haben) und verpasste unserem gesamten Sortiment an Mischern ein Facelift. Diese Zusammenarbeit führte auch zu einem neuen thermischen Mischautomaten der Serie 20, der schnell zum Marktführer in Schweden wurde.
Die Designinitiative erwies sich als Glücksfall. Es gab Produkte von ESBE, die auf dem Markt plagiiert wurden, aber diese sahen jetzt im Vergleich antik aus. Auch die Produktionskosten für das neue Design waren niedriger und sie verkauften sich besser im Handel.
Seitdem konzentriert sich ESBE immer auf das Design und die Produktentwicklung.

 


Die Produkte von ESBE wurden im Laufe der Jahre an die aktuellen Heizanwendungen angepasst. Vom Holz zum Öl, vom Öl über Strom bis hin zu erneuerbaren Energiequellen. Würden Sie sagen, dass bei ESBE der optimierte Energieverbrauch die Grundlage für die Entwicklung neuer Produkte bildete?

 

–    Ja, sehr. Gleichzeitig ist das Produktportfolio viel breiter geworden.
Das alles begann in den 1970er Jahren und hat sich seitdem fortgesetzt, obwohl Mischer immer noch unsere Hauptsortiment sind.
Produkteigenschaften wie Energieeinsparung, Komfort und Sicherheit standen immer an erster Stelle. Wir wollten mit mehr als sauberer Technologie in Verbindung gebracht werden. Kunden, die unsere Produkte benutzen sollten von davon profitieren, dass sie sich ein Produkt von ESBE entschieden haben.

1983 bot ESBE den Mitarbeitern die Möglichkeit, Anteile am Unternehmen zu erwerben und so Teilhaber zu werden. Insgesamt wurden zehn Prozent der Aktien ausgegeben. Einige Jahre später wurden weitere zehn Prozent der Anteile freigegeben, so dass auch neue Mitarbeiter die Möglichkeit hatten, Anteile zu erwerben. Dies ist einzigartig für ein Maschinenbauunternehmen.
Warum haben Sie diese Entscheidung getroffen?

 

–    Bei ESBE haben wir uns immer um unsere Mitarbeiter gekümmert. Das passiert, wenn man an einem kleinen Ort lebt. Die Menschen kennen sich durch die Arbeit und Familie. Nach einer Rezession, bei der wir mehrere Mitarbeiter entlassen mussten, wollten wir Fürsorge und Engagement zeigen. Die Entlassungen waren ein schmerzhafter Prozess. Obwohl wir die meisten von ihnen ein paar Jahre später wieder eingestellt haben, spürten wir, dass es noch mehr zu tun gab.
Damals waren die Mitarbeitervorsorgekassen ein heißes Thema. Ich war jedoch der Meinung, dass ein Teil der Gewinne an diejenigen gehen sollte, die beim Aufbau des Unternehmens mitgewirkt hatten – anstatt das Geld in die Mitarbeitervorsorgekassen fließen zu lassen. Ein möglicher Verkauf des Unternehmens, wie es viele in dieser Zeit taten, wurde nicht in Betracht gezogen. 75 Prozent der Mitarbeiter haben Anteile bei der ersten Aktieneausgabe erworben, was ich als Hinweis nahm, dass wir das Richtige getan hatten.

 

 

Sie sind im Jahr 2000 in den Ruhestand gegangen. Was bedeutet heute ESBE für Sie?

 

–    Ich kann mich zurücklehnen und bestätigen, dass sich das Unternehmen in den letzten 20 Jahren über alle Erwartungen hinaus entwickelt hat. Man sagt, ein neuer Besen kehrt gut. Das gilt auch für ESBE. Mein Sohn Johan, der nach mir die Führung übernommen hat, spielte dabei eine große Rolle. Er hatte bei seiner Übernahme Visionen, die er mit Hilfe einer Organisation umsetzte, was beeindruckend ist.
Ich dachte immer, dass die Arbeit mir fehlen wird, aber ich habe sie an keinem einzigen Tag vermisst. Das bedeutet wahrscheinlich, dass ich mich zur richtigen Zeit zurückgezogen habe.